Die Anlage entspricht der Konzeption des Campo Santo Teutonico bei St. Peter im Vatikan. Weil der alte Friedhof um die Pfarrkirche zu klein geworden war, wurde im Südosten des Dorfes 1572 ein neuer Friedhof angelegt. Es handelt sich um eine sehr stimmungsvolle und gut erhaltene Renaissanceanlage, eine der schönsten im Lande. Sie wird auf drei Seiten von Rundbogenarkaden mit toskanischen Säulen umgeben, die einzelnen Kompartimente haben Kreuzgratgewölbe, teilweise mit Freskenschmuck. Darin befinden sich viele Grabstätten des lokalen Adels und Bürgertums.
Der Friedhofseingang ist durch eine Erhöhung mit Pultdach betont; im Tympanon ein Relief des Schmerzensmannes.
Am Eingang links befindet sich eine kapellenartig, barock gestaltete und erhöhte Doppelarkade für die Herren Franzin von Zinnenberg, sie ist heute den Pfarrherren von St. Pauls als Grabstätte vorbehalten.
Beim pietätvollen Durchstreifen der Friedhofsanlage fallen die vielen kunstvollen Gestaltungselemente der Grabstätten namhafter Südtiroler Künstler auf: Andrä Kompatscher, Ignaz Gabloner, Hans Plangger, Othmar Winkler, Friedrich Gurschler, um nur einige zu nennen. Das Kriegerdenkmal wurde vom Meraner Künstler Toni Tscharf , 1961, gestaltet. Neben dem Kriegerdenkmal steht eine Gedenktafel der Südtiroler Freiheitskämpfer aus den 1960er-Jahren, für die jedes Jahr am 8. Dezember eine Gedächtnisfeier im Beisein der Tiroler Schützen abgehalten wird.
Viele namhafte Persönlichkeiten Eppans und Südtirols haben im Paulsner Friedhof ihre letzte Ruhestätte gefunden, so z.B. Georg Gasser, Begründer des Naturkundemuseums, oder die Familie Teßmann. Dr. Friedrich Tessmann ist der Stifter und Begründer der heutigen Landesbibliothek.
In der Mitte des Friedhofes steht die Luziakapelle, ein Beispiel eines Sakralbaus im Übergang von der Spätgotik zur Renaissance (siehe eigene Seite).