Im Friedhof von St. Pauls gibt es seit Kurzem ein Sternengrab. Dieses wurde am Sonntag, 24. Jänner, von Dekan Alexander Raich gesegnet.
Die Pfarrverantwortliche Lotte Kager erklärte vor der Segnung, wie es dazu gekommen ist, ein Sternengrab zu errichten: „Auf Anregung von Herrn Dekan Raich hat der Pfarrgemeinderat beschlossen, ein Gedenkgrab für Kinder zu errichten, die während der Schwangerschaft oder kurz vor, während bzw. kurz nach der Geburt verstorben sind.“
In Zusammenarbeit mit dem Friedhofskomitee wurde ein schöner Platz für dieses Gedenkgrab gefunden, nahe an der Luzia-Kirche, an einem Ort, wo jede/r in Ruhe und Besinnung verweilen kann. Um dieses Grab zu finanzieren, wurde im November 2019 ein Preiswatten veranstaltet. Davon konnten 900 € zum Ankauf beigesteuert werden. Der Restbetrag wurde vom Friedhofskonto bezahlt.
Der Organisationsgruppe war eine schlichte und eine sinnvolle Gestaltung des Grabes sehr wichtig. Der Grabstein ist aus naturfarbenem Marmor, die abgerundete Form erinnert an eine schützende, bergende Hand. Die abgebildete Sonne versinnbildlicht Licht, Wärme, Freude, Hoffnung und steht auch als Zeichen der Auferstehung Jesu, ein Zeichen des Lebens.
Die Inschrift ist kurz und prägnant: „Aus Gottes Hand – in Gottes Hand“. Aus Gottes Hand wurde das Kindlein geschenkt. Dem Herrn zurückgegeben soll es in Gottes Hand geborgen sein. „In Gottes Hand möchten wir die so früh verstorbenen Kinder wissen“, sagte die Pfarrverantwortliche Lotte Kager.
Bewusst wurde keine Umrandung am Grab angebracht. Das Grab soll mit Rasen bewachsen sein, darauf eine Schale mit Blumen, je nach Jahreszeit schön bepflanzt. Die Gestaltung der Blumenschale soll von der Pfarrgemeinde übernommen werden. Zum liebevollen Gedenken können gerne Kerzen aufgestellt werden.
Warum brauchen wir ein Sternengrab?
Für Eltern bedeutet der Verlust ihres Kindes einen großen Schmerz, den sie oft unausgesprochen und unverstanden mit sich tragen. So soll dieses Grab ein Zeichen der Verbundenheit mit den Familien sein, die ihr Liebstes schon zurückgeben mussten, noch bevor sie es in ihren Händen halten durften. Dieses Grab soll ein Ort des Erinnerns, des Gedenkens, der Trauer und auch der Zuversicht und der Liebe sein.
Dekan Alexander Raich segnete das Sternengrab und erinnerte in seiner Ansprache an die Geschichte vom Kleinen Prinzen, der irgendwo am Himmel einen Stern hat, der lacht, weil jemand, den er liebe, darauf wohnt. Mit dem gemeinsamen Vater unser wurde die Feier abgeschlossen. Das Klarinettenduo Karin und Karl gestaltete die Segnung musikalisch mit.